ABSTIMMUNGSEMPFEHLUNG zur VOLLGELD-INITIATIVE

Es ist den Wahrheitsbewegten seit geraumer Zeit bekannt, dass im Geldsystem ein gewaltiges Problem steckt.

Dieses System wurde von verschiedenen Persönlichkeiten der Politik, Wirtschaft und insbesondere der 'alternativen Szene' beschrieben und analysiert.

Oft wurden als Grundprobleme der Zins und Zinseszins genannt. Auch ein gewisser Wachstumszwang, der je nach Theorie vom Zinseszins verursacht würde und so weiter.

Die wenigsten, leider auch der Wahrheitsbewegung, oder 'alternativen Öffentlichkeit', haben aber das wirklich zentrale Problem unserer Geldordnung durchschaut.

Die Ökonomen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie konnten schon vor langer Zeit aufzeigen, dass das Geldmonopol das zentrale Problem des Geldsystems ist.

Weil ein Staat das Gewaltmonopol über ein Gebiet besitzt, bemächtigt er sich früher oder später immer auch des Geldwesens. Wenn er die Kontrolle über das Geld erlangt hat, wird er dies zu seinen eigenen Gunsten ausnutzen. Das heisst er wird inflationieren.

Inflation bezeichnet normalerweise die Vermehrung der Geldmenge. In unserem Geldsystem, einem Papiergeldsystem, ist es praktisch kostenlos möglich, die Geldmenge zu erweitern. Viele wissen ja, dass ohnehin über 90% des Geldes nur elektronisch existiert - also nicht einmal auf Papier gedruckt werden muss.

Alle Probleme, die wir heute im Geldwesen erkennen, können darauf zurückgeführt werden, dass kein Wettbewerb besteht, dass es keine konkurrierenden Gelder (oder Zahlungsmittel) gibt, sondern nur ein Geldmonopol.

Wir sehen hier wieder den gleichen Gegensatz, den wir an so vielen Stellen antreffen: Zentral vs. Dezentral, Markt vs. Zwang. Ein monopolisiertes Geldsystem ist der innerste Kern einer Planwirtschaft, da Geld das wichtigste Gut in der modernen (arbeitsteiligen) Wirtschaft darstellt.

Die aktuelle Forderung nach dem Vollgeld ist identisch mit der Forderung aus dem kommunistischen Manifest:

„5) Centralisation des Kredits in den Händen des Staats durch eine Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol.“ Quelle: https://de.wikisource.org/wiki/Manifest_der_Kommunistischen_Partei_(1848)

Es besteht heute ein System, wo einige Privatbanken (Aktiengesellschaften) die Möglichkeit haben, Geld per Kreditvergabe elektronisch zu erzeugen. Das hat die Wirkung einer kontinuierlichen, schleichenden Enteignung aller anderen Marktteilnehmer, der gesamten Bevölkerung.

Wenn man diese Möglichkeit von „einigen Privatbanken“ auf „eine Nationalbank“ transferiert, wird sich nichts daran ändern, dass diejenigen, die am Schalthebel der Macht sitzen, diesen wieder zu ihren Gunsten ausnutzen werden.

Es ist ein naiver Irrtum zu glauben, ein Gesetz könne die Nationalbänker zwingen, im Interesse eines „Gemeinwohls“ oder im „Nationalinteresse“ zu handeln. Einerseits kann diese ungeheure Macht jeden korrumpieren, der zur Kontrolle dieser Gesetze beauftragt wird und zum Anderen steckt in den Begriffen „Gemeinwohl“ und „nationales Interesse“ keine sinnvolle Bedeutung. Es gibt zum Beispiel im Bezug auf die Geldschöpfung, oder die Inflation innerhalb einer Nation absolut entgegengesetzte Interessen. Wer Schulden hat, dem nützt die Inflation, entwertung des Geldes. Wer Guthaben hat, dem schadet sie.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Vollgeld-Initiative nicht die Ursache des Problems löst, sondern nur die Macht über das Geld scheinbar einer anderen Instanz übergibt, in dem Glauben, sie würde diese Macht für etwas Besseres einsetzen. Die viel wichtigere Frage, die man sich stellen sollte ist: „Wollen wir eine enorme Macht (Geldmonopol) erschaffen?“ oder „Wollen wir das Geld, wie jedes andere Gut dem Markt überlassen, der freien Wahl jedes Einzelnen?“

Der entsprechende Vergleich zu dieser nationalen Problematik ist im internationalen Massstab die Abschaffung nationaler Währungen zu Gunsten einer übernationalen (Beispiel: Euro). Der Wettbewerb der Währungen wird beendet, alles wird zentralisiert, die Macht wird an einem Punkt gesammelt. Das Ergebnis davon ist eine Destabilisierung der Volkswirtschaften, Verlust von Kontrolle, Bereicherung Weniger zu Lasten Vieler.

Es gilt nur diese einfache Lektion zu verstehen: Wettbewerb ist die beste Kontrolle und diszipliniert die Wirtschaftsteilnehmer. Marktwirtschaft ist Demokratie, weil jeder Einzelne ständig abstimmt, indem er kauft, oder nicht kauft, oder woanders kauft.

Die Abstimmungsempfehlung lautet: „Nein“

Grund: Initiative ist nicht zielführend, ändert nichts grundsätzliches an der Geldordnung (Monopol)

Datum
Sonntag, 10.06.2018
09.05.2018 | 1693 Aufrufe